Nach meinem Golf-Intermezzo war ich der Meinung, genug für meine körperliche Fitness getan zu haben. Nun war mir danach, auch meine "grauen Zellen" etwas zu fordern.
Was lag also näher, als mir Heidelberg anzusehen. Auf meiner Fahrt nach Frankfurt liegt es ja fast auf dem Weg. Außerdem ist es nur einen "Katzensprung" von meiner Golfdestination (um dieses Modewort auch einmal zu benutzen) entfernt.
Ich war schon mittags auf dem Campingplatz "Heidelberg" angekommen. Ein Campingplatz der bescheideneren Art, dafür aber mit einer exzellenten Lage, direkt am Neckarufer. Außerdem ist Heidelberg mit dem Rad in 15 - 20 Minuten zu erreichen.
Ich habe den Nachmittag dann auch gleich genutzt, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen.
Bei kühlem Sonnenwetter war in Heidelberg einiges los. Einheimische und Touristen bevölkerten gleichermaßen Straßen, Plätze und Straßenrestaurants.
Aber auch hier leider immer noch (trotz wieder steigender Corona-Infektionszahlen) keinerlei Rücksichtnahme - kein Abstand, keine Masken. Was muss eigentlich noch passieren?
Ich habe deshalb auch nur flüchtig ein paar erste Fotos gemacht und mir, nachdem ich eine Buchhandlung gefunden hatte, einen Stadtführer erstanden.
Den habe ich mir dann am Nachmittag vor meinem Wohnmobil am Neckarufer sitzend, ganz relaxt zu Gemüte geführt.
Heute bin ich nun, um jeglichen Menschenansammlungen aus dem Wege zu gehen schon früh aufgebrochen.Mit der Unterstützung des Wetters, es nieselte leicht aber beständig, hielten sich die Besucher, die wie ich, die Stadt sehen wollten in Grenzen. Die Einheimischen waren überwiegend noch Zuhause geblieben.
Morgen geht es nun wieder zurück in Richtung Frankfurt. Damit endet diese Bayern / Baden Tour.
Mir hat`s gefallen.
Nicht alles. Das unvernünftige und unsoziale Verhalten in Sache Coronaprävention kann ich nicht nachvollziehen. Man müsste sich einen Reifen mit 3,5 m Durchmesser umhängen und durch die Fußgängerzonen laufen. Vielleicht wacht dann der eine oder andere doch auf?
Bleiben Sie gesund und schützen Sie andere.
Mein Stellplatz auf dem Campingplatz "Heidelberg", direkt am Neckar.
Der Campingplatz ist zwar einer der einfacheren Art, aber diese Lage!
Zu sehen gibt es einiges:
- Schiffsverkehr neckarauf- und -abwärts.
- Diese Schwanenfamilie, die anscheinend hier Zuhause ist.
- Von den Kormoranschwärmen, die regelmäßig über dem Fluss patrouillieren, habe ich leider keine Bilder, die sind einfach zu schnell.
Heidelberg vom Neckar aus gesehen. Im Vordergrund die Staustufe, um den Fluss schiffbar zu halten.
Vorne links die Schleusenanlage
Bild 1: Die Schlossruine ist wohl das bekannteste Bild Heidelbergs.
Das Schloss diente ca. 500 Jahre den Pfalzgrafen und Kurfürsten von der Pfalz als Eindruck vermittelnde Residenz.
Die Schattenseite des Sonnenkönigs Ludwig XIV.:
Sein Bruder heiratete Liselotte von der Pfalz. Die Krone forderte ihr Erbe. 1688 besetzten die Franzosen, ohne Kriegserklärung, die Pfalz. Bei ihrem Rückzug zerstörten sie Stadt und Schloss. Seit dem blieb das Schloss eine Ruine.
Bild 2: Der Karlsplatz mit der Akademie der Wissenschaften im Hintergrund (Barockgebäude (1717) und im Vordergrund der moderne Brunnen (1978) zu Ehren des Humanisten Sebastian Münster (1488-1552), der in Heidelberg wirkte.
Bild 3: Der Kornmarkt mit Marienstatue und Muttergottesbrunnen von 1718. Statue und Brunnen waren ein Protest gegen die Reformation und der Beginn der Gegenreformation.
Der Marktplatz ist der älteste Platz in Heidelberg. Hier fand schon immer das städtische Leben statt. Nach der Zerstörung durch die Franzosen erhielt der Marktplatz um 1700 seine heutige Form und Umbauung.
Bild 1: Das Rathaus mit Herkules Brunnen und Statue.
Bild 2: Die Heiliggeistkirche steht dem Rathaus gegenüber. Sie ist die größte Kirche Heidelbergs. Es ist eine Emporenkirche. Die Emporen sind so breit, dass sie als Universitäts-Lesesaal dienen.
Bild 3: Auch am Marktplatz gelegen, die ehemalige kurfürstliche Hofapotheke (Barockbau um 1700)
Bild 4: wenige Häuser weiter das Bürgerhaus "Zum Ritter St. Georg". (Renaissance Ggebäude 1592). Dieses Haus überstand alle Wirren der Zeit fast unbeschadet.
Bild 1: Die Steingasse ist die älteste gepflasterte Straße Heidelbergs. Sie führt hinunter zum Brückentor (Bild 2) und zur "Alten Brücke" (Bild 3).
Bild 4: Der "Brückenaffe" (1979) hält dem Betrachter einen Spiegel vor. Die Skulptur ist seinem Vorbild aus dem 15. Jh., frei nachempfunden. Dieser alte Brückenaffe stand beim Brückentor auf der anderen Neckar Seite.
Bild 5 u. 6: Die Alte Brücke ist eigentlich eine neue Brücke. Alle Vorgängerbauten wurden vom Hochwasser zerstört. 1786, zwei Jahre, nachdem der Neckar die letzte Holzbrücke weg geschwemmt hatte, wurde die steinerne "Alte Brücke" mit höheren Bögen gebaut.
Bild 1: Die Heuscheune. Sie wurde Mitte des 18. Jh. aus Resten der alten Stadtbefestigung erbaut. Die diente dem benachbarten Marstall als Heulager für die Pferde. Außerdem wurde hier der Naruralien-Zehnt gelagert, den die Bürger zu entrichten hatten.
Bild 2 u. 3 Der Marstall wurde um 1510 als gewaltige wehrhafte Anlage gebaut. Sie sollte wohl vor Angriffen von der Neckarseite her schützen. Unter anderem diente der Marstall als Zeughaus (Waffenlager) und Geschützgießerei. Zu fürstlichen Pferdeställen (Marstall) wurden Gebäudeteile erst später genutzt.
Heute ist hier unter anderem die Mensa der Universität untergebracht.
Das Geburtshaus von Friedrich-Ebert, dem ersten Reichspräsident der Weimarer Republik.
Bild 3: seit 1989 gibt es eine Dauerausstellung über das Leben und Wirken des ersten großen Demokraten