Mein nächstes Ziel, das ich mir gesetzt hatte, ist die Toskana. Ich war sehr gespannt, ob die Toskana auch ohne Florenz, Siena und Pisa eine Reise wert ist.
Um es vorweg zu nehmen: das, was ich bisher gesehen habe, rechtfertigt es allemal, sich auf den Weg gemacht zu haben.
Apropos Weg: Das geflügelte Wort, "Der Weg ist das Ziel" trifft auf die Tour durch die Toskana absolut zu.
Das was sich links und rechts des Weges dem Betrachter anbietet, ist eine so abwechslungsreiche und phantastische Natur, dass man auf den Besuch der Städte gerne verzichten kann.
Leider kann man nur hin und wieder ein Panorama auf Film bannen. In den Städten ist das ungleich einfacher.
Hier ein paar Beispiele.
Bild 3 zeigt keinen See; es sind Wolken.
Mein erstes "Tagesziel" in der Toskana war San Gimignano. Ich habe auf dem Weg dorthin aber noch zwei Zwischenstopps eingelegt und mir Prato und Pistoia angesehen. Beide Orte sind wegen ihrer Altstadt bekannt und sehenswert. Zudem bieten beide Städte, zumindest in der Altstadt das was man "itallian way of life" nennen könnte.
Was mir in Sache Corona aufgefallen ist:
Obwohl die Orte nur gut eine halbe Stunde Fahrzeit voneinander entfernt sind, unterscheidet sich das Verhalten der Menschen dort grundsätzlich.
In Prato fühlte ich mich sicher. Alle trugen eine Maske und man beachtete die Abstandsregelung.
In Pistoia dagegen, trug wenigstens die Hälfte der Menschen, denen ich begegnete, keine Maske. Viele bemühten sich erst gar nicht, die notwendigen Abstände einzuhalten. Ich habe mich dann dort auch nicht lange aufgehalten.
Prato
Überrascht war ich von den großzügigen Plätzen. Dafür sind die Straßen in der Altstadt tatsächlich mittelalterlich schmal.
(Bild 12) Castello del Imperatore. (durfte nur einzeln für 10 Minuten besichtigt werden, Einhalt wurde überwacht)
Bild 13 - 17 Tolle Aussichten vom Castello über die Stadt. Fast die ganze Stadt ist noch von einer Stadtmauer umgeben.
Pistoia
San Gimignano
Ja, und dann erreichte ich San Gimignano. Das heißt, der Ort kündigte sich lange vorher mit seiner markanten Silhouette, hoch am Berg gelegen, an. 14 von den einstmals 72 Türmen weisen den Weg.
Ein Ort weiter, 20 Minuten mit dem E Bike, habe ich eine schönen Campingplatz gefunden und mich direkt für drei Nächte eingemietet.
Übrigens, die 20 Minuten brauchte ich für den Hinweg. Der Rückweg (bergab) war bedeutend schneller.
Ich hatte mich "früh" auf den Weg gemacht und war um 9:00 Uhr am Stadttor. So hatte ich die ganze Stadt praktisch für mich alleine. Erst gegen 11 tauchten die ersten Fremdenführer mit ihrem Gefolge auf. Da habe ich mich wieder auf den Rückweg gemacht.
Solche kleinen Läden (Bild 5 - 7) befinden sich fast in jedem Haus an den Straßen. Wenn man entlang der Straße fotografiert, kann man sie nicht sehen. Die Läden haben anscheinend die Auflage, keine Auslagen vor das Geschäft zu stellen. Und, man hält sich daran.
(Bild 5) Klar zu erkennen, wir befinden uns in der Region Chianti.
Das Fotografieren erwies sich hier ziemlich schwierig. Einerseits lag ein Teil der Straßen und Plätze im Schatten, dafür der andere Teil in gleißendem Sonnenlicht. Da kann man es der Blende nicht verübeln, wenn sie streikt. Ein weiteres Problem ist die Enge. Nirgendwo kann man soweit zurück gehen, wie es notwendig wäre, um Dächer und Turmspitzen mit auf das Bild zu bekommen.
Dass es sich hier allerdings um einen touristisch ausgerichteten Ort handelt, sieht man spätestens an den Preisen. Kostet ein Kaffee Americano in einem kleinen Ort an der Straße gerade einmal 1,50 €, so kostet er hier 3,50.
Zu Mittag habe ich selbst gekocht. Die italienische Küche genieße ich dann wieder auf dem Lande.
Etwas zu den Türmen.
Die Türme danken ihre Entstehung dem Geltungsbedürfnis der reichen Kaufmannsfamilien im Mittelalter. Sie wollten ihren Reichtum allen kundtun. Je höher der Turm, umso größer wähnten sie ihr Ansehen.
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Prato
Auch hier beeindrucken die großen Plätze, die, wie in den meisten Altstädten, vom Dom und dem Rathaus begrenzt werden.
Ohne Corona im Nacken könnte man auch hier in Pistoia bestimmt schöne Stunden und Tage verbringen.
San Gimignano