Wie kommt man im Januar 2021 während der zweiten Corona-Welle auf die Idee eine Tour durch Spanien zu starten?
Ganz einfach!
Die Alternative wäre gewesen, im winterlichen, nasskalten Schmuddelwetter Schleswig-Holsteins zu überwintern.
Ist das eine Alternative?
Ich meine nein. Schleswig-Holstein im Sommer okay, aber im Winter gibt es bessere Orte.
Und Corona?
Ich habe auf meiner Italien Fahrt im vergangenen Herbst die Erfahrung gemacht, dass man mit dem Wohnmobil absolut Kontaktarm reisen kann. Ich bin in meinem Wohnmobil so autark, dass ich unterwegs eher weniger Kontakte habe als Zuhause. Natürlich muss man Touristen Hotspots und großen Städten aus dem Wege gehen.
Mein Plan ist, bis in den Süden Spaniens zu fahren, dort eine Weile zu bleiben, bis auch in Portugal die Temperaturen auf angenehme Werte steigen. Dann möchte ich mir Portugal ausführlich ansehen. Ich gehe davon aus, dass danach auch in Frankreich frühlingshafte Temperaturen herrschen, so dass ich gemächlich an der Atlantikküste entlang, Richtung Heimat tingeln kann.
Ich bin selbst gespannt, wie sich das alles so entwickelt.
Die Fahrt in den Süden
Ich bin am 09.01.2021 im Norden von Schleswig-Holstein in Richtung Frankfurt gestartet.
Mein erster Anlaufpunkt war "Waldcamping Frankfurt" ein kleiner, etwas gewöhnungsbedürftiger Platz. Ich kannte ihn bereits von meiner Rückreise aus Italien im vergangenen Jahr. Nette Leute, unkompliziert, das Nötigste ist vorhanden.
Aufgrund seiner Lage ist der Platz für mich, als erster Halt bei meinen Fahrten in den Süden und als letzter Halt bei den Rückreisen, bestens geeignet.
10. - 11.01.2021
War ich im typischen holsteinischen Schmuddelwetter losgefahren, so überraschte mich der zweite Reisetag mit klarem Himmel und Sonnenschein. Allerdings jahreszeitlich bedingt, kalt.
Mein Ziel war der Campingplatz du Sevron. bei Bourg-en-Bresse nördlich von Lyon.
Da ich so schnell wie möglich in den warmen Süden kommen wollte, bevorzugte ich dieses Mal, entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, die Autobahnen.
Der Campingplatz du Sevron erwies sich als ziemlich verwaister Platz. Außer mir kam später noch ein französisches Ehepaar mit Wohnanhänger. Sie machten sich erst gar nicht die Mühe, auf einen Stellplatz ein zu parken. Sie blieben einfach auf dem Zufahrtsweg stehen. Es war ja niemand da, den es hätte stören können.
Wie auch in Frankfurt hatte es hier über Nacht gefroren. Ich bin eben noch nicht im Süden.
11. - 12.01.2021
Ich konnte es kaum glauben, aber das herrliche Sonnenwetter begleitete mich auch diesen Tag durch Frankreich. Nach einer kurzen Rast auf dem "Aire Villeneuve les Avignon" (Bild 1), ging es weiter in Richtung Montpellier. Camping Altèa zwischen Montpellier und Sète gelegen, war mein Ziel. (Bild 2 u. 3)
Ein mittelgroßer, gut ausgestatteter Platz.
Die Temperaturen waren hier am Nachmittag bereits ziemlich angenehm. Auch gab es keinen Nachtfrost.
12. - 14.01.2021
Heute soll es über die Grenze nach Spanien gehen.
Wieder ein sonnenreicher Tag. Die Fahrt durch das Weinanbaugebiet Languedoc und die schneebedeckten Pyrenäen vor Augen ist schon besonders.
Auf meiner Spanien Fahrt im November 2018 habe ich die Pyrenäen über Landstraßen überquert, ein zusätzliches Highlight. Über die Autobahn geht es natürlich schneller - und ich will ja schnell ins Warme.
Und ich wurde nicht enttäuscht, obwohl ich das gar nicht erwartet hatte.
Auf meinem Stellplatz, der auch ein sehr einfacher Campingplatz sein könnte, empfingen mich wohlige 25 Grad.
Da ich bereits gegen 12:00 Uhr in Pineda de Mar angekommen war, beschloss ich die Zeit und das prächtige Wetter zu nutzen. Ich habe mir eine warme Mahlzeit gekocht. "Gebratene Putenschnitzel an Gemelli Nudeln mit einer Knoblauch-Sahne-Soße". Anschließend habe ich den ganzen Nachmittag vor meinem Wohnmobil in der Sonne verbracht.
Morgen werde ich auch noch hier verbringen und erst am 14. weiter fahren.
14.01.2021
Weiter geht`s in Richtung Süden bei bestem Sonnenwetter und (außer um Barcelona herum) freie Autobahnen.
Der Campingplatz Azahar war schnell gefunden. Er liegt ziemlich zentral, nicht weit weg vom Strand.
Der Platz machte direkt einen so guten Eindruck auf mich, dass ich spontan beschloss mindestens zwei Nächte hier zu übernachten.
Nach meinem schnellen Mittagessen, ich habe mir die Reste von Vorgestern aufgewärmt, habe ich die Zeit für einen Spaziergang über die Promenade genutzt.
Der frühe Nachmittag ist dazu besten geeignet. Die Einheimischen machen zu der Zeit ihre Siesta und so war die Promenade fast menschenleer.
Zurück auf dem Campingplatz habe ich meine Siesta gehalten. Ich bin tatsächlich vor meinem Wohnmobil auf der Campingliege eingeschlafen.
Da ich nun wieder munter bin, werde ich noch etwas im Internet surfen und nachsehen, ob ich etwas über Natur, Geschichte und die Menschen dieser Gegend erfahren kann.
16. - 17.01.2021
Ich bin weiter auf meinem Weg in den Süden Spaniens. Das Wetter ist unbeschreiblich. Bei der Abfahrt in Azahar waren es noch kühle 6 Grad bei wolkenlosem Himmel. Die Sonne schien den ganzen Tag. An meinem Tagesziel, dem Camper Park Casablanca in Murcia angekommen, war die Sonne in Höchstform. Ich habe mir schnell einen Eintopf (aus der Dose) gekocht, dann die Möglichkeit zu duschen genutzt und anschließend den Nachmittag in der Sonne verbracht.
Ein herrlicher Tag!