Bis auf die Durchfahrt durch Thessaloniki, war die Fahrt sehenswert. Teilweise wieder ein anderes Gesicht von Griechenland. Auf weiten Hochflächen und Täler wird hier Landwirtschaft betrieben. Insbesondere sah ich Obst- und natürlich Olivenplantagen. Was ich gar nicht wusste, Griechenland ist mit 80% der EU-weiten Gesamtproduktion an Baumwolle, das größte Anbauland der EU.
(letztes Bild) So sehen die leeren Transportanhänger für Baumwolle aus.
Thessaloniki mag auch schöne Plätze haben, aber lohnt dafür die Fahrt durch die Stadt? Auf meinem Weg nach Chalkidiki musste ich leider hindurch.
An die besondere (rücksichtslose, nur auf den eigenen Zeitgewinn bedachte) Fahrweise musste ich mich bereits ab der Slowakei gewöhnen, da schockt mich kaum noch etwas.
Aber, wofür hat man vierspurige Straßen, wenn die ganz linke und die ganz rechte Spur von Dauerparker absolut zu geparkt ist. Kurzzeitparker und Lieferanten stehen folgerichtig in der zweiten Reihe.
Campingplatz Sunny Bay
Ein schattiger Platz unter altem Baumbestand. Er wird zu ca. 90 % von Dauercampern genutzt, die sich überwiegend bereits verabschiedet haben.
Die Sanitäranlagen sind alt, aber akzeptabel sauber. Ein gut sortierter Minimark und eine ansprechende Taverne, sowie eine Bar am Strand stehen zur Verfügung.
Und natürlich das Mittelmeer direkt vor der Haustüre.
Fahrt entlang der Küste von Sithonia 08.10.2022
Man soll nicht soviel auf anderer Leute Meinung hören. Ich hatte mich im Internet informiert und über Chalkidiki und besonders die drei Halbinseln nur Gutes gelesen.
Was die Landschaft und die Strände angeht treffen die Urteile sicher zu. Was ich aber gesucht habe, urige, ursprüngliche Fischerdörfer mit einheimischem Leben, Fehlanzeige.
Von der erste Halbinsel, Kassandra hatte ich gelesen, dass dort das touristische Leben boomt. Die dritte Halbinsel, Athos, lohnt, wenn man die Klöster sehen will. Die hatte ich aber schon in Meteora.
Über die mittlere Halbinsel hatte ich die Information: gemäßigter Tourismus, Kleine Fischerdörfer, die ihre Tradition bewahrt hätten.
Heute bin ich nun an der Küste entlang gefahren, um die ursprünglichen Fischerdörfer zu entdecken und mir eins für einen etwas längeren Aufenthalt auszusuchen.
Was habe ich gefunden?
Kleine, vom Tourismus geprägte Städtchen und Dörfer, Ja, hier gibt es keine Touristensilos und Wohnburgen. Alles eine Nummer kleiner, Kleine bis mittelgroße Hotels, und Ferienhausanlagen entlang der gesamten Küste.
Typische Fischerdörfer habe ich nicht gefunden. In den Häfen findet man zwischen all den Segelbooten und Yachten kaum eine handvoll Fischerboote.
Ich habe mich entschlossen, den Städten den Rücken zu kehren und noch für ein paar Tage die Natur zu genießen.
Auf meiner Fahrt entlang der Küste hatte ich mich auch nach Campingplätzen umgesehen. Es gibt auch ein paar, die aber zum Teil bereits geschlossen sind.
Meine Wahl ist auf dem Campingplatz Stavros gefallen. Der liegt nahe der Stadt Neos Marmaras. Hier kann ich den Strand und das Meer genießen und das Hinterland mit seinen Kiefernwälder erkunden.
Allerdings schließt auch dieser Campingplatz bereits am 15. Oktober, sowie einige andere auch.
Wahrscheinlich breche ich bereits früher als geplant in Richtung Spanien auf.
Campingplatz Stavros
Kleine Erlebnisse auf dem Campingplatz
Ich hatte gerade meine Malutensilien für ein neues Bild zurecht gelegt und die ersten Konturen festgelegt, als der Campingplatzbetreiber mit einer ganzen Honigwabe auf mich zu kam.
Ob ich einen Teller hätte?
Natürlich hatte ich.
Er schnitt mir ein großes Stück der Wabe ab und wünschte mir süßen Genuss.
Das war gut gesagt. Aber wie komme ich an den Honig. Mit dem Löffel darauf drücken brachte nur geringen Erfolg. Der Honig war viel zu dickflüssig.
Also, frag nach bei Google.
"Man schneide ein mundgerechtes Stück ab, kaue es solange, bis nur noch das Wachs übrig ist". Das Wachs kann man dann ausspucken oder runter schlucken, je nach Gusto.
Jetzt weiß ich auch, wie Honig schmecken muss.
Wo hat man schon so einen tollen Stellplatz? Praktisch mit den Füßen im Mittelmeer und dazu schon am Morgen Sonne.
Was der Morgen versprach, hält der Abend.
Einen Sonnenuntergang wie gemalt.
Ich habe noch lange aufs Meer hinaus geschaut, gemütlich im Liegestuhl, gegen die Abendkühle mit einer Decke geschützt und mit einem Glas Naoussa um noch das i-Tüpfelchen zu setzen.
Umgebung des Campingplatzes
Bilder 1 - 11, Spaziergang auf der rechten Seite des Campingplatzes entlang der Küstenstraße. Alle Restaurants haben leider bereits die Saison beendet und sind geschlossen.
Auch die Ferienhausanlagen sind verwaist.
Von der Landzunge kann man einen Blick von der Seeseite auf den Campingplatz werfen (Bilder 7 u. 8).
Ab Bild 12, Spaziergang auf der linken Seite des Campingplatzes.
Neben mediterraner Flora gibt es gut gepflegte Villen in ausgedehnten Gartenanlagen zu bewundern.
Und hier kommt auch der Honig her.